Leinen

Leinen wird aus den Fasern von Flachs (lat. Linum usitatissimum oder auch ,,Gemeiner Lein“ genannt) hergestellt, einer Pflanze, die zur Familie der Leingewächse zählt und die im Sommer meist in hellblauer Farbenpracht blüht. Der Flachs war von der Antike bis in ins späte Industriezeitalter in vielen Kulturen eine wichtige Nutzpflanze, vor allem zur Herstellung von Textilien, aber auch Öl wurde und wird aus der Pflanze gewonnen.

Um aus den Bastfasern des Flachs einen Leinenstoff herzustellen, sind einige Arbeitsschritte nötig. Die Flachsstängel werden zuerst geröstet, damit sich die Bastfasern lösen, dann wird der Lein gebrochen. Daraus entstehende ,,minderwertigere“ Kurzfasern und die hochwertigen Langfasern müssen nun getrennt werden, da meist nur die Langfasern für den nächsten Verarbeitungsschritt in Frage kommen. Diese werden gereinigt und anschließend gesponnen … schlussendlich entsteht dadurch das Garn.

Anfang des 19. Jahrhunderts nahezu komplett von der Baumwolle verdrängt, erfreuen sich aktuell Textilprodukte aus Leinen eines Comebacks. Das liegt daran, dass Leinen wohl die stärkste Naturfaser der Welt ist. Die Reißfestigkeit sorgt für deutlich weniger Verschleiß uns ist somit sehr ökologisch. Außerdem ist der Stoff besonders atmungsaktiv und Feuchte regulierend - Kleidung aus Leinen ist damit sehr vielseitig und kann sowohl isolieren als auch kühlen.